Das altehrwürdige Hotel zur Post in Rohrdorf sollte um ein neues Gästehaus – den Poststadl – erweitert werden. Neben dem neu geschaffenen Platzangebot sollte ein neuer Identifikationspunkt in der Ortsmitte geschaffen werden, der sich einerseits verantwortungsbewusst an das Traditionsumfeld anpasst, andererseits für Aufsehen und Neugierde sorgt. Erreicht wurde dies durch die Verknüpfung von traditioneller Bauweise mit zeitgenössischer Architektur. Der Baukörper nimmt mit seinem verputzten Erdgeschoss und den auskragenden Obergeschossen sowohl in Kubatur und Struktur, als auch in der Materialauswahl Bezug auf die klassische Bauweise eines oberbayrischen Hofgebäudes. Verwendet wurden regionale Materialien wie Holz, Klinker und Beton in verschiedenster unterschiedlicher handwerklicher Ausführung, wie zum Beispiel gestockt oder gespritzt. Durch einen offenen Kopfbau mit Beton und seiner offenen Struktur entstand ein repräsentativer Eingangsbereich. Die vorgehängte Lärchenfassade erzeugt ein spannendes, individuelles Raumerlebnis durch das Spiel von Licht und Schatten und ermöglicht gleichzeitig Diskretion für sämtliche Funktionen eines modernen Gästehauses. Neue Maßstäbe setzt das Gästehaus im Landkreis Rosenheim auch hinsichtlich Energiebilanz und Klimaempfinden. Neben der nach Himmelsrichtungen gesteuerten Lüftungsanlage und bauteilaktivierten Geschossdecken – die Decken „heizen“ und „kühlen“ je nach Bedarf – vervollständigen höchstwärmedämmende Baustoffe sowie mittels Photovoltaik gewonnener hauseigener Strom, Erdwärme für Heiz- und Brauchwasser, eine bestehende Hackschnitzelanlage und eine Wärmerückgewinnungsanlage für ein modernes Klimakonzept.
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