HAUS D – REDENSIFICATION IN A SUBURBAN AREA
“Haus D” occupies a small site at the center of a scenic suburb of the city of Tuttlingen. Wedged tightly in between traditional buildings constructed over the last few centuries, at first glance, the property did not seem suitable for new construction at all. Nevertheless, Haus D stands here, its structure adjusted to the position of the sun, its shape determined by adjacent structures and the distances in between them. From east to west, the ground level of Haus D differs by three meters. This topographical condition drove the project’s conceptual design. On its east side, Haus D features two interior stories, a front yard and an exterior drive. On the west side, it accommodates one interior story and a back yard with an exterior garden.
The house’s interior also responds to the site’s conditions. Two upright concrete slabs, arranged in the form of a cross, divide the living area into four segments. The rooms spiral around this structure, clockwise from bottom to top. This feature allows a literal round trip through the house. From an exalted concrete platform in the entrance area, one processes to the living room, to the dining room, to the master bedroom on the 2nd floor, and finally to a roof terrace, which offers breathtaking views southwest over the city. The arrangement of the respective rooms promotes cohesive und continuous interactions between each floor, creating a unique feeling of space and surprising occupants with ever- changing viewpoints and angles. Quiet retreats and unconstrained common spaces can be used simultaneously and are created effortlessly. The relation between these rooms is staged deliberately, in tune with the routine of their inhabitants. The rising sun lights the bedroom in the morning. The living area is located on the house’s sunny south side, and in the evening, cooking and dining will take place accompanied by the sight of the setting sun.
The logical arrangement of the organizational concept is further reinforced by the choice of building materials. Inside, the load-bearing concrete cross remains raw while the walls and ceilings take on the warmth of timber. The interior shell of the house is dressed in white, creating a unique interaction with the raw concrete and wood. Conversely, the exterior shell is draped with pitch black fabric and the roof, also black, stands in deliberate contrast to the reddish roofs of its heterogeneous surroundings.
---------
(de)
HAUS D – NACHVERDICHTUNG IM LÄNDLICHEN RAUM
Haus D besetzt inmitten bestehender, heterogener Wohnbebauung und im Kontext kleinstädtischer Dichte eine Restfläche in der Ortsmitte eines Stadtteils von Tuttlingen. Das Grundstück, das vordergründig kaum zur Nachverdichtung geeignet scheint, liegt an einem von mehreren Generationen genutzten Hof und wird allseitig von Nachbarbebauung umschlossen. Mit Haus D entsteht an dieser Stelle ein Baukörper, dessen Form sich aus der optimalen Ausnutzung des Sonnenstandes, des Grundstückzuschnittes und der sich daraus ergebenden Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken ergibt. Das Grundstück steigt von Osten nach Westen um etwa drei Meter an. Das Gebäude folgt dieser Topographie und zeigt sich Richtung Hof und Zufahrt im Osten mit einer Höhe von zwei Geschossen und Richtung Grün und Nutzgärten im Westen mit einem.
Auch die innere Ordnung des Gebäudes folgt dem ansteigenden Gelände: Das Haus wird durch zwei Betonscheiben gegliedert, die sich in der Mitte des Hauses kreuzen und das Gebäude in vier Segmente teilen, zwischen denen sich die einzelnen Ebenen des Wohnraums aufspannen. Diese Räume schrauben sich spindelförmig im Uhrzeigersinn nach oben und führen so, in einem wörtlich zu nehmende Rundgang durch das Haus, von einem erhabenen Betonpodest vor dem Eingang über Wohn- und Essräume zum Schlafbereich im Obergeschoss und münden in einer Dachterrasse mit Blick nach Südwesten und über die gewachsene Dachlandschaft der Kleinstadt. Die Raumorganisation ermöglicht ein zusammenhängendes und großzügiges Wohnraumkontinuum, das beim Gang durch das Haus mit immer neuen Aus- und Durchblicken überrascht. Durch die sensible Choreografie der Raumfolgen entstehen ganz selbstverständlich geschützte private Rückzugsbereiche, die eine ungezwungene und parallele Nutzung der übrigen Räume für gemeinschaftliches Miteinander ermöglichen. Blickbeziehungen werden bewusst gewählt und inszeniert. Die Raumsequenz ist sensibel auf die Abläufe im Haus und den Sonnenstand abgestimmt: Sonne am Morgen im Schlafzimmer, Südsonne für das Wohnen und Abendrot im Koch- und Essbereich.
Die innere Logik der Raumfolgen wird auch durch die Materialwahl lesbar: Tragende und erdberührte Bauteile der sich kreuzenden Wände und der Bodenplatte verbleiben als rohe Betonkonstruktion, Außenwänden und Dach werden als Holzkonstruktion errichtet. Während die Innenseiten der Gebäudehülle weiß verputz werden, verbleibt das Betonkreuz als Sichtbeton. Das äußere des Gebäudes wiederum kontrastiert mit einer tiefschwarzen Textilfassade und einem ebenso tiefschwarzen Stehfalzblechdach bewusst mit der heterogenen rötlichen Dachlandschaft der Bestandsbebauung.
{{item.text_origin}}