Domäne Lilienberg
Der Genius loci
Eine sanfte Hügellandschaft, die Geländekante nach Süden wird erst nach und nach wahrgenommen.
Dann weitet sich auch der Blick nach Süden zu den Karawanken und nach Osten zu der im Sonnenlicht funkelnden Wasseroberfläche der Drau. Faszinierend ist die Menschenleere dieser Landschaft, die nur von Einzelgehöften unterbrochen wird.
Das landschaftliche Potenzial soll durch den Anbau, die Verarbeitung und das Genießen von Wein gehoben werden.
Die dafür nötigen Gebäude Weinbaubetrieb und Buschenschank werden bestmöglich in die Landschaft integriert.
Der in der ersten Bauphase entstandene Weinbaubetrieb fügt sich in eine natürliche Senke ein und wird durch seine Gestaltung als Natursteinmauer zu einem beinahe „unsichtbaren Gebäude“.
Das Gebäude
Das Betriebsgebäude ist eingeschossig. Wesentliches Entwurfsprinzip war die Optimierung der Funktionsabläufe. Nach Norden hin tritt das Gebäude als Natursteinmauer in Erscheinung, nach Süden hin öffnet es sich und schafft unter einem großzügigen Vordach optimale Arbeitsbedingungen auch im Freien. Die Masse des Betonkörpers schafft für die Weinverarbeitung und -lagerung gut konditionierte Innenräume.
Die Oberlichter im Inneren öffnen sich nach Westen und Osten. Überhitzung durch Zenitlicht wird vermieden.
Die Glasbausteine brechen das Licht, die Tageszeit wird im Inneren wahrnehmbar.
Die Hülle wird zur würdigen Entsprechung der Verwandlung von der Traube zum Wein. Das Dach wird als begrüntes, klimaregulierendes Gründach ausformuliert.
Die Materialien
Naturstein, Holz, Beton und Glas sind die verwendeten Materialien. Durch ihre Natürlichkeit und Alterungsfähigkeit werden sie mit Alter und Gebrauch ausdrucksstärker und besser.
In ihrer Qualität zu „reifen“ schaffen sie eine metaphorische Brücke zu Landschaft und Wein.
Die Landschaft
Die umliegende Landschaft wurde durch die Vorbereitungsarbeiten auf die Auspflanzung des Weines bereits sanft modelliert, Makel und Unebenheiten geglättet und sozusagen ihre wahre Schönheit freigelegt. Die Weinreben werden dem Ort eine einzigartige Identität verleihen. Bestehende Solitärbäume bleiben aber ebenso erhalten wie Hecken und Baumreihen.
Die Zusammenarbeit
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt ist unerlässlich für das Gelingen eines Projektes. Es geht um einen ehrlichen, respektvollen und vertrauensvollen Umgang miteinander. Die Zusammenarbeit mit der Winzerin Mirjam Orasch war diesbezüglich ein Glücksfall.
Link:
Architektur: spado architects
Einrichtung: Rooms
Fotos: Kurt Kuball
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