Weingut Studeny _ Obermarkersdorf
Bautätigkeit: Zu+Neubau
Bauherr: Privat
Realisierung: 2010/2011
Nutzfläche: 320 m2
• Zu linker Hand des bestehenden Wohnhauses des Bauherrn soll der Zubau einer Lagerhalle mit Büro, Verkostung + Pavillon entstehen. Das neue Objekt mit den Räumen Foyer, Sanitärzellen, Lager 1+2, Verkauf/Verkostung, Gang, Büro, Halle-I, Manipulation und Labor ist zur Gänze ein unterirdisches Bauwerk und mit einem Gründach (=intensive Begrünung) ausgestattet. Dem gesamten Untergeschoß zwischengelagert befindet sich ein sogenanntes Atrium, das einerseits die angrenzenden Räume belichten und andererseits als Freiraum bzw. Erweiterung für Besucher dienen soll. Lediglich der Pavillon für Verkostung ist oberirdisch und als wärmegedämmte Holz-Riegel-Konstruktion sichtbar.
• Auf der Seite des Haupteingangs sollen ca. 2-3 PKW-Stellplätze entstehen, nord-östlich des Grundstücks soll im Grünbereich jedoch auch die Möglichkeit geschaffen werden, kurzzeitig Parkplätze für Besucher anzubieten.
• Ein Schüttkörper mit Erdreich und vorgesetzter, 7°-geneigter Stahlbetonwand soll ebenfalls begrünt werden und dient als Trennelement zwischen Wohnhaus/Bestand und Zubau. Die Möglichkeit einer Aufschrift (Logo, Aufdruck, Gravur, Sichtbeton …) oder einer eventuellen Begrünung mit Rankgerüst soll ebenfalls gegeben sein.
• Zwei neue Durchbrüche stellen eine Verbindung in den bestehenden Keller dar. Angedacht ist eine eventuell später angedachte Erweiterung der Halle-I als sogenannte Halle-II – ebenfalls komplett unterirdisch. Die Anlieferung der geernteten Weintrauben mittels Traktor und Anhänger erfolgt über eine asphaltierte Zufahrt nordöstlich des Grundstücks bis hin zu einer ca. 2,00m tiefen Grube, von wo aus die Trauben über eine Ablademulde zum Rebler und danach zur Presse in der Halle-I befördert werden. Während der Weinlesezeit ist angedacht, diesen Arbeitsplatz mittels einer Art „temporärer Überdachung“ auch wetterfest gestalten zu können.
• Mit Hilfe einer internen massiven Stiege gelangt man vom UG/Gang in den Pavillon, der zur Verkostung dienen soll. Es handelt sich dabei um eine wärmegedämmte Holz-Riegel-Konstruktion mit Glaselementen und einem Dach, welches eine Neigung von ca. 5° aufweist. Die parallel zur Landesstraße verlaufende Gebäudefront soll mit einem Logo nach den Wünschen des Bauherrn gestaltet werden (Aufdruck, bespannter Foliendruck, Textil …). Über den Grünbereich kann man aber auch extern von je zwei gegenüberliegenden Seiten den Pavillon betreten und gelangt somit gleich direkt in den Verkostungsbereich.
Entwurfsidee/Konzept:
• Entwurfsidee: Einen unterirdischen, alten „Sand“ Keller bauen, ihn aber architektonisch in die Gegenwart zu versetzen
• Konzept: das „Eintauchen“ in die Welt des Weines symbolisiert durch ein sogenanntes „Tunnelportal“, das den Besucher dann unterirdisch in den Verkauf/Verkostungsraum führt. Es ist ein Raum, dessen Wände und Decke durch eine rauhe Sichtbetonschalung strukturiert wird und irgendwie an das Innere eines Weinfasses oder auch an eine Abstraktion der verschiedenen Sand/-Erdschichten erinnern sollen. Lichtschlitze in Form von Spots bzw. abgehängte Deckenleuchte als punktförmige Lichtquellen sollen den Innenraum mystischer und interessanter machen. Blickpunkte sind einzeln gelagerte Weinflaschen bzw. ein in der Mitte des Raumes aufgestellter Stehtisch zum Verkosten. Eine weitere Sichtbeziehung stellt der Blick durch ein Glasportal in die Halle dar – hier werden dem Besucher Einblicke in die Lager-und Manipulationshalle und des damit verbundenen Entstehen des Weines gewährt. Eine Durch eine Interne Stahlbetonstiege „taucht“ man dann in den oberirdischen Verkostungsraum auf, eine reine Holzkonstruktion, die sich nach drei Seiten hin in Richtung der Weinberge öffnet und als windschiefe Leichtbaukonstruktion sich in die Landschaft entfaltet. Das Thema der rauhen Sichtbetonschalung wurde in der Fassadengestaltung wieder aufgenommen, allerdings als Invert und mit dem Material Holz. Durch die Transparenz dieses oberirdischen Baukörpers öffnet sich das Umfeld und kann nach Belieben frei bespielt werden, sprich: eine Nutzung als Terrasse mit Stehtischen, gartentechnisch als Weingarten oder einfach nur als Grünraum.
{{item.text_origin}}